Überlastet wirkende Frau hält ihre Hände an ihre Schläfen.
Stress

Was macht (zu viel) Stress mit uns?

Was bei Stress im Körper passiert, welche Krankheiten durch chronischen Stress entstehen können und was du dagegen tun kannst

Stress ist im Alltag vieler Menschen allgegenwärtig. Allerdings werden dessen Auswirkungen auf den Körper und die Zusammenhänge mit körperlichen Beschwerden oftmals nicht erkannt. Die damit einhergehenden Probleme werden verleugnet, verdrängt oder bagatellisiert. Daher möchte ich mit diesem Beitrag über dieses Thema aufklären und ein Bewusstsein dafür schaffen, um Betroffene anzuregen, Verantwortung für ihre Gesundheit zu übernehmen und ihr Leben aktiv und selbstbestimmt zu gestalten.

Stress aus (evolutions)biologischer Sicht

Aus biologischer Sicht ist Stress eine natürliche Funktion des Körpers auf eine Belastungssituation.

Stress stellt sich dann ein, wenn etwas, das wir für überlebenswichtig halten, in Gefahr ist. Der ganze Körper wird in Alarmbereitschaft versetzt. Stress ist somit eine überaus nützliche Funktion, die uns hilft, uns ganz auf die aktuelle Gefahr zu fokussieren und darauf zu reagieren.

Evolutionär betrachtet hat Stress uns Menschen geholfen, akute, kurzfristige Bedrohungen zu überleben. Wenn sich ein Säbelzahntiger genähert hat, haben uns die dadurch ausgelösten Stressreaktionen auf Kampf oder Flucht vorbereitet und damit unser Überleben gesichert.

Heutzutage sind die Stressquellen andere. In den allermeisten Situationen handelt es sich nicht um Bedrohungen, welche unser Überleben gefährden. Die grundlegenden körperlichen Reaktionen hingegen sind die gleichen.

Was passiert bei Stress im menschlichen Körper?

Stress ist eine natürliche Reaktion auf belastende oder bedrohliche Situationen, die sich auf all unsere Körpersysteme auswirkt. Indem Stresshormone (Adrenalin, Noradrenalin, Cortisol) ausgeschüttet werden, wird der Körper in Alarmbereitschaft versetzt und folgende körperliche Stressreaktionen werden ausgelöst:

In Stresssituationen weiten sich die Bronchien, um mehr Sauerstoff aufzunehmen. Dadurch wird die Atmung schnell und flach. Das Herz schlägt schneller und stärker, wodurch der Blutdruck steigt und sich Blutgefäße verengen. Die Muskeln werden besser durchblutet und spannen sich stärker an. Der Körper stellt sich auf einen höheren Energieverbrauch ein und gibt mehr Zucker ins Blut ab. Die Verdauung wird verzögert, das Immunsystem wird kurzzeitig gestärkt, die Schmerzempfindlichkeit nimmt ab. So wird der gesamte Körper handlungsbereit gemacht.

Sobald die Gefahrensituation vorbei ist, nimmt die Hormonproduktion ab und der Körper beruhigt sich wieder.

Ohne ausreichend Erholung von Stresssituationen entsteht Dauerstress. Dann ist der Körper ununterbrochen in diesem Aktivierungszustand. Dieser sog. chronische Stress führt mit der Zeit zu Erschöpfung oder zu weiteren körperlichen und psychischen Problemen.

Welche Auswirkungen kann chronischer Stress haben?

Langanhaltender Stress kann sich auf die gesamte Gesundheit auswirken, was nicht nur den Körper dauerhaft beeinträchtigt, sondern auch die Psyche.

Chronischer Stress versetzt den Körper in einen dauerhaften Aktivierungszustand, der zu Müdigkeit und Erschöpfung führt. Weitere Folgen können Schlafstörungen, Nackenverspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen sein. Da Stress die Abwehrkräfte des Immunsystems auf Dauer schwächt, sind Gestresste anfälliger für Infektionen und Krankheiten wie Erkältungen oder Herpes. Außerdem brauchen sie länger, um wieder gesund zu werden.

Im Magen-Darm-Trakt kann chronischer Stress Sodbrennen verursachen, da der Körper bei Stress mehr Magensäure produziert. Außerdem kann es dadurch zu Entzündungen der Magenschleimhaut oder zu Magengeschwüren kommen. Auch chronische Verdauungsprobleme, wie Verstopfung oder Durchfall, können auf Dauerstress zurückzuführen sein.

Stress gilt auch als großer Risikofaktor für Diabetes. Das Stresshormon Cortisol lässt den Blutzucker ansteigen. Um diesen wieder zu senken, produziert die Bauchspeicheldrüse Insulin. Bei permanentem Stress werden die Zellen überfordert und allmählich resistent gegenüber Insulin. Dadurch ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch und es entwickelt sich Diabetes. Die Zellen melden dann permanent Heißhunger und das führt zu Gewichtszunahme. Weitere Symptome sind unter anderem starker Durst, Müdigkeit und ein ausgeprägtes Schwächegefühl.

Weitere körperliche Krankheiten, die durch chronischen Stress entstehen können, sind:

  • Herz-Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, verstärkte Gefäßablagerungen)
  • Herzrhythmusstörungen (Herzrasen oder -stolpern, Schwindelgefühl, Brustschmerzen)
  • Herzinfarkt
  • Schlaganfall

Auch ein Tinnitus oder Hörsturz sowie die Verstärkung von Hauterkrankungen können die Folge von zu viel Stress sein.

Je länger der chronische Stress anhält, desto höher ist das Risiko einer Erkrankung. Mit zunehmender Dauer werden die körperlichen Symptome schlimmer und richten immer mehr Schaden in unserem Körper an.

Jedoch wirkt sich Stress nicht nur auf den Körper aus, sondern auch auf die Psyche.

Stress verursacht innere Anspannung und kann bei längeren Belastungssituationen zu Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Frustration und Ärger führen.

Durch chronischen Stress können sich auch psychische Krankheiten wie Ängste oder Depressionen entwickeln. Auch das Risiko, das Burnout-Syndrom zu entwickeln, ist dadurch deutlich erhöht.

Wichtig: Wenn du eine oder mehrere der o. g. Beschwerden oder Krankheiten hast, suche unbedingt einen Arzt oder ggf. Psychotherapeuten auf.

Was kann man gegen Stress tun?

Die effektivste Maßnahme, um Stress abzubauen, ist Sport und Bewegung. Vor allem Ausdauersport wie Laufen, Nordic Walking, Radfahren oder Schwimmen senkt den Stresshormonpegel und schüttet die Glückshormone Endorphine und Serotonin aus, welche zusätzlich die Stresshormone neutralisieren. Darüber hinaus gibt es viele weitere Entspannungsverfahren, um Stress zu lindern, wie die Progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Yoga, Tai Chi und Qi Gong. Auch autogenes Training, Meditation, Imaginationsverfahren oder Achtsamkeitstraining können sehr hilfreich sein, um Stress abzubauen.

Ganzheitliche Stressbewältigung

Um Stress effektiv zu bewältigen, ist ein ganzheitlicher Ansatz notwendig. Die Stressforschung bietet uns ein hilfreiches Modell, die sog. drei Säulen des Stressmanagements. Mehr dazu erfährst du hier.

Es geht also nicht nur darum, entstandenen Stress kurzfristig abzubauen, sondern auch mittel- und langfristig einen Ausgleich zum Stress zu schaffen. Außerdem geht es darum, wie du Stress von Vornherein vermeiden oder reduzieren kannst. Das A und O ist zudem, wie du mental mit Stress umgehst. Hier gilt es oft hilfreichere Einstellungen im Umgang mit Stress zu entwickeln.

Wie mein Coaching Dir helfen kann

Im 1:1 Coaching identifizieren wir deine individuellen Stressfaktoren, aktivieren deine Ressourcen und entwickeln Bewältigungsstrategien, die genau für Dich passen.

Im Mentalcoaching widmen wir uns deinen persönlichen Stressverstärkern, d. h. deinen individuellen Stress-Mustern. (Mehr über innerpsychische Stressfaktoren erfährst du hier.)

Außerdem erarbeiten wir Maßnahmen, wie du entstandenen Stress effektiv abbauen kannst und eine gesunde Balance erreichen kannst.

Gerne helfe ich Dir dabei, deinen Stress nachhaltig zu reduzieren, mental besser zu bewältigen und effektiver abzubauen: 

Hi, ich bin Carina – schön, dass Du hier bist!

Mit meinem Coaching für ganzheitliche Stressbewältigung helfe ich Menschen wie Dir dabei, ihren Stress nachhaltig zu reduzieren, besser zu bewältigen und effektiver abzubauen.

Außerdem helfe ich Burnout-Betroffenen dabei, aus der Burnout-Spirale auszusteigen und ihr Leben in Balance zu bringen.

Mehr über mich erfährst du hier.